Höhepunkt? Wohl eher Höhepunkt der Lügen …

SEXUELLER HÖHEPUNKT? WOHL EHER HÖHEPUNKT DER UNWAHRHEITEN...

Es existieren weltweit zahlreiche Missverständnisse und Fehlinformationen, wenn es um Sex, Masturbation und Höhepunkte geht. Viele dieser Mythen können schädlich sein, indem sie den Menschen Sorgen bereiten und Druck verursachen, wenn sie doch eigentlich ein wunderbares Gefühl der Lust genießen sollten.

Andere bringen Menschen dazu, wirklich geniale Tipps und Tricks zu ignorieren oder abzutun, die ihnen dabei helfen könnten, ihr Sexualleben von „Hmmm, ganz okay“ auf „Mmmm, oh mein Gott!“ zu steigern.

In diesem Artikel wirft Sexpädagogin Alix Fox einen Blick auf einige landläufige Vorstellungen und Bedenken – und enthüllt die eigentliche Wahrheit dahinter …

„KONDOME MACHEN ES BEIDEN PARTNERN SCHWERER, DEN SEX ZU GENIESSEN – GUMMIS SCHAFFEN EINE BARRIERE ZWISCHEN LIEBENDEN”

Kondome werden häufig dafür kritisiert, die „Empfindungen zu reduzieren“. Tatsächlich haben einige Durex-Studien gezeigt, dass 65 % der Männer und 85 % der Frauen glauben, dass die Verwendung eines Kondoms es schwieriger macht, zu kommen.*

Allerdings hat der technologische Fortschritt dafür gesorgt, dass moderne Kondome so dünn sein können, dass man sie kaum spürt. Durex Invisible Kondome sind extra dünne Kondome aus Naturlatex, die Durex speziell dazu entwickelt hat, das Lustempfinden zu maximieren, während sie gleichzeitig zuverlässigen Schutz bieten. Dann gibt es noch Durex Natural Feeling aus Polyisopren: ein weiches, flexibles, latexfreies Material der nächsten Generation, das Körperwärme besonders effektiv weitergibt und so für ein natürliches Haut-an-Haut-Gefühl sorgt. Wenn Kondome in Deinem Kopf also einen schlechten Ruf haben, dann ist es an der Zeit, Dir eine neue Packung zuzulegen!

Kondome können Dir tatsächlich sogar zusätzliche Empfindungen und Vorteile verschaffen. Durex Intense Orgasmic Kondome sind an der Basis mit Rippen und Noppen versehen, die einzigartig positioniert sind, so dass sie auf erregende Weise an der Klitoris entlangreiben, während er sich in ihr befindet. Durex Performa Kondome sind innen mit Performa-Benzocain-Gleitmittel beschichtet: einem milden, sicheren Wirkstoff mit leicht betäubender Wirkung, dass den Mann in seiner Erregung bremst, damit beide Partner den Sex länger genießen können. Und das Ergebnis? Frauen erhalten stärkere Stimulation, mehr Zeit, um ihren Orgasmus während des Geschlechtsverkehrs aufzubauen und damit eine größere Chance auf einen sensationellen Orgasmus!

Und die neuen Durex Intense sind im wahrsten Sinne des Wortes sensationell. Sie sind gerippt, genoppt und außen mit einer speziellen Schicht eines stimulierenden Gels versehen, das die Durchblutung der Genitalien fördert und für eine wunderbare Kombination von wärmenden, prickelnden und kühlenden Effekten sorgt. Sie wurden speziell dafür entwickelt, Frauen dabei zu helfen, zum Höhepunkt zu kommen, und das fantastische Gefühl zu intensivieren, das Sex einem gibt. Durex Intense ist also weit davon entfernt, eine Lustbremse zu sein, und kann den Sex sogar noch lustvoller, intensiver und besser machen.

Kondome machen außerdem den Sex während der Periode sauberer und sicherer – da Dein Muttermund in dieser Zeit tiefer im Körper sitzt und offener und daher anfälliger gegenüber Infektionen ist, ist es wichtig, ein Kondom zu verwenden, bevor er in die Nähe Deiner Vagina kommt! Und natürlich gibt es Euch das sichere Gefühl, vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten geschützt zu sein, leichter zu entspannen und sich ganz auf den Spaß an der Sache zu konzentrieren.

„DER MÄNNLICHE ORGASMUS STEHT AN ERSTER, DER WEIBLICHE ORGASMUS AN ZWEITER STELLE – BEIM SEX GEHT ES IN ERSTER LINIE DARUM, SEINEM BESTEN STÜCK BEFRIEDIGUNG ZU VERSCHAFFEN. WENN DIE FRAU ZUM HÖHEPUNKT KOMMT, DANN IST DAS NUR EINE ERFREULICHER ZUGABE!”

In der Vergangenheit wurde der männliche Orgasmus von vielen als der zentrale Punkt beim Sex betrachtet. Es wurde als Selbstverständlichkeit angesehen, dass vom männlichen Partner immer erwartet wird, dass er zum Höhepunkt kommt, es beim weiblichen Exemplar der Spezies aber vielleicht nicht so ist ... oder mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so sein wird. Wenn sie es tut, dann schön und gut – doch während sein großes O als absolutes Muss betrachtet wird, gilt ihres bloß als Zusatzvergnügen. Es wurde angenommen, dass der Geschlechtsakt aus und vorbei ist, sobald der Mann seinen Höhepunkt erreicht hat – selbst wenn die Frau dabei unbefriedigt, aufgewühlt und auf der Strecke bleibt.

Das ist nicht richtig. Und es ist nicht in Ordnung. In der Tat ist es möglicherweise einer der schädlichsten Sex-Mythen überhaupt. Studien von Durex haben ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Frauen nicht immer kommen, wenn sie Sex haben – und das muss sich ändern.*   

Historisch betrachtet lässt sich diese Sicht der Dinge möglicherweise dadurch erklären, dass die männliche Ejakulation von entscheidender Bedeutung für die Fortpflanzung ist, während dies beim weiblichen Orgasmus nicht der Fall ist (obwohl einige evolutionäre Theorien darüber spekulieren, ob die Muskelkontraktionen, die während des weiblichen Höhepunkts auftreten, nicht tatsächlich dazu beitragen, Spermien in den Uterus hinaufzubefördern, wo sie auf Eizellen treffen, weshalb sie möglicherweise ebenfalls eine Rolle bei der Befruchtung spielen). Bestimmt haben auch sexistische Ansichten über Frauen und darüber, dass es weniger wichtig ist, sie glücklich zu machen, als den Mann, eine große Rolle dabei gespielt, dass die Vorstellung „Beim Sex geht es primär um die Befriedigung des Mannes, nicht der Frau“ so tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Welcher Grund auch immer dahinter stecken mag, es ist an der Zeit, diese Lüge ad acta zu legen.

Die Befriedigung der Frau ist zu 100 % ebenso wichtig wie die des Mannes. Und wenn Frauen länger brauchen, um zum Höhepunkt zu kommen, dann müssen wir mehr Zeit dafür aufbringen, sicherzustellen, dass sie die Möglichkeit erhalten, ihn zu erreichen. Wenn eine Frau zusätzliche Stimulation benötigt, um zu kommen, dann ist zusätzliche Stimulation genau das, was sie bekommen sollte. Wenn Penetrieren alleine sie nicht zum Höhepunkt kommen lässt, dann sollte sich der Geschlechtsverkehr nicht einzig und allein darum drehen! Sex ist immer besser, wenn beide Partner ihren Spaß haben – und besserer, gleichberechtigter Sex führt zu einer besseren, gleichberechtigten Partnerschaft. Bei fantastischem Sex geht es um #OrgasmsForAll!

„MÄNNER WERDEN SCHNELL GELANGWEILT ODER FÜHLEN SICH ANGEGRIFFEN, WENN FRAUEN NICHT SCHNELL ZUM ORGASMUS KOMMEN, WESHALB ES MANCHMAL BESSER IST, IHN EINFACH VORZUTÄUSCHEN, WENN MAN KEINEN HAT”

Studien haben ergeben, dass Frauen normalerweise über einen längeren Zeitraum stimuliert werden müssen, damit sie den Höhepunkt erreichen: Während es bei Männern in der Regel vier Minuten dauert, bis sie zum Orgasmus kommen, können es bei Frauen bis zu 20 Minuten oder mehr sein.** Leider fühlen sich viele Frauen jedoch nicht selbstbewusst genug, das Vorspiel mit dem Partner lange genug auszudehnen, um sich bis zum Orgasmus zu bringen, oder ihren Liebhabern zu zeigen, welche Techniken und Berührungen bei ihnen wirklich funktionieren. Stattdessen können sie sich dazu verpflichtet fühlen, so zu tun, als sei alles in Ordnung, und das große O vorzutäuschen, um dem Ego ihres Liebsten zu schmeicheln.

Doch „Fauxgasmen“ bringen Dich in einen wenig hilfreichen Teufelskreis: Vorgetäuschte Höhepunkte können einen Mann davon überzeugen, dass das, was er tut, perfekt funktioniert … was bedeutet, dass er sich weiterhin auf dieselbe Weise verhält… und sich nichts zum Besseren wendet.

Es ist konstruktiver, vorzuschlagen, gemeinsam etwas Neues auszuprobieren, das mit großer Wahrscheinlichkeit zu echter, ehrlicher Lust führt. Und ein mitfühlender Partner sollte Spaß daran haben, mit allem zu experimentieren, was es braucht, um bei Dir wohlige Schauer zu erzeugen.

Allerdings gibt es einen Bereich, in dem „Vortäuschen“ etwas Positives sein kann. Wenn du absichtlich Deine Beckenmuskeln anspannst, um die Kontraktionen während des Orgasmus zu imitieren, schneller oder tiefer atmest oder andere physische Vorgänge imitierst, die passieren, wenn Du kommst, dann kann das einen echten Höhepunkt auslösen, wenn Du kurz davor bist. Geh dabei nur auf Nummer sicher, dass Du diese Dinge zu Deinem Vergnügen machst und nicht deshalb, um jemand anderem einen Gefallen zu tun.

MÄNNER TÄUSCHEN NIEMALS ORGASMEN VOR

Du denkst vielleicht, dass nur Frauen dazu neigen, ihren Orgasmus vorzutäuschen. Männer sollten eigentlich nie das Bedürfnis verspüren, weil ihre „Sexplosionen“ ja garantiert sind ... richtig? Nicht, wenn man nach einer Studie der University of Kansas geht, bei der festgestellt wurde, dass ein Viertel der Männer beim Sex nur vorgegeben hatte, zu ejakulieren. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19707929]

Warum also sollte ein Mann beim Liebesakt so tun, als würde er zum Orgasmus kommen? Erstens können alle möglichen Faktoren wie Angst oder Sorgen, Erschöpfung, Alkohol, Antidepressiva und andere Medikamente es einem Mann schwerer machen, zu kommen. Allerdings befürchten viele Männer, dass ihre Partnerinnen sich selbst die Schuld geben werden und fühlen sich „unsexy“ oder „schlecht im Bett“, wenn keine Ejakulation stattfindet. Und deshalb tun sie einfach so, als hätte sie stattgefunden, um peinliche oder unangenehme Situationen zu vermeiden.                                                                         

Männer können auch Orgasmen vortäuschen, wenn sie befürchten, dass sie zu lange für den Sex brauchen und ihrer Partnerin Schmerz bereiten oder um sich ihren Stolz zu bewahren, wenn sie zu erschöpft sind, um weiterzumachen, und den Geschlechtsakt einfach nur schnell hinter sich bringen wollen.

Und was lernen wir daraus? Sex kann für beide Geschlechter Stress bedeuten und es kann für beide kompliziert sein, zum Höhepunkt zu gelangen. Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, klare Kommunikation und sich weniger Gedanken darüber zu machen, ob man vorgefasste sexuelle „Ziele“ erfüllt oder nicht, sind für alle und jeden die wichtigsten Grundlagen für positivere Erfahrungen im Schlafzimmer.

„KEGEL-ÜBUNGEN SIND NUR SINNVOLL FÜR WESENTLICH ÄLTERE FRAUEN ODER MÜTTER, DIE GERADE EIN KIND BEKOMMEN HABEN“

„Kegel“-Übungen sind Übungen, die den Musculus pubococcygeus, auch „PC-Muskel“ oder „Beckenbodenmuskulatur“ genannt, stärken, der sich vom Schambein bis zum Steißbein erstreckt. Seine Aufgabe ist es, den Harnfluss beim Urinieren zu kontrollieren, und er spielt bei Frauen eine unterstützende Rolle für die Rumpfstabilität und bei Geburten. 

Es ist auch der Muskel, der während des weiblichen Orgasmus kontrahiert.

Kegel-Übungen durchzuführen hilft, Probleme mit Blasenschwäche zu lindern – wie etwa, dass man sich einnässt, wenn man lacht oder hustet –, unter denen Frauen häufig nach einer Geburt oder im fortgeschrittenen Alter leiden. Darüber hinaus kann es aber auch einfacher sein, zum Höhepunkt zu gelangen und Höhepunkte intensiver zu erleben, wenn man den PC-Muskel trainiert und lernt, wie man ihn kontrollieren kann. Deshalb sind Kegel-Übungen eine wunderbare „Sexercise“ für alle Frauen.

Um sie durchzuführen, spannt man sein Inneres ganz genauso an, wie man es tun würde, wenn man uriniert und den Harnfluss stoppen möchte. Diese Anspannung hält man dann und zählt dabei bis drei. Dann lässt man locker und wiederholt das Ganze 10-20 Mal, und das dreimal täglich. Wenn die Muskulatur stärker wird, kann man versuchen, jede der Anspannungen länger zu halten und das Halten bis zu zehn Sekunden auszudehnen.  Nach etwa drei Wochen solltest Du bereits einen wunderbaren Unterschied dahingehend bemerken, wie es sich anfühlt, wenn Du die Muskulatur so anspannst wie beim Masturbieren oder beim Geschlechtsverkehr.

* Durex-Invisible-Studie, 1.532 Erwachsene aus dem Vereinigten Königreich im Alter zwischen 18-60 Jahren, Oktober 2015

**Multiple-Choice-Umfrage unter 1.500 männlichen und weiblichen, sexuell aktiven Erwachsenen im Alter zwischen 16-64 Jahren. Zusammengestellt im Jahr 2016 vom britischen Verbraucherforschungsinstitut Ginger Comms.

**** Masters, William H.; Johnson, Virginia E.; Reproductive Biology Research Foundation (USA) (1966). Human Sexual Response. Little, Brown.