Persönliche

Frauen sprechen über ihre Orgasmuserlebnisse

Wir haben Frauen nach ihren persönlichen Erlebnissen mit dem Orgasmus gefragt. Entdecke, wie unterschiedlich Frauen sind, Höhen und Tiefen sowie alle Details.

Nikita, 22

Selbstbefriedigung ist toll. Ich habe durch sie meine persönlichen „Hotspots“ kennen gelernt, was leider nicht verhindern konnte, dass ich einige furchtbare sexuelle Erlebnisse hatte. Ich bin seit fast fünf Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich würde aber sagen, dass ich erst seit den letzten sechs Monaten mit ihm darüber reden kann, was mir gefällt, und dabei absolut ehrlich sein kann. Früher hatte ich immer Angst, bei ihm den Eindruck zu erwecken, dass er nicht gut genug wäre oder sich nicht auskennen und kritisch beurteilt fühlen würde. Es schien mir einfach leichter, nichts zu sagen und Sex zu haben, der schon in Ordnung war, aber nicht wirklich toll. Mit verschiedenen Kondomen und Gleitgelen zu experimentieren, hat uns geholfen, darüber ins Gespräch zu kommen, und uns einen natürlichen Ausgangspunkt für konstruktive und aufschlussreiche Unterhaltungen geliefert. Für mich war der Trick, um einen Orgasmus gleichzeitig mit meinem Partner zu erreichen, mich bei ihm zunächst sehr wohl zu fühlen und zu entspannen. Die gute alte Missionarsposition bringt’s für mich auch!

Katie, 31

Ich traf einen Partner, der ziemlich wissenschaftlich drauf war und eine Menge las und nachforschte – dem Internet sei es gedankt! Ha! Er brachte mich zum ersten Mal zu einem Orgasmus und ermunterte mich, selbst mehr herauszufinden und zu erkennen, wie mein Körper funktioniert. Wissen ist Macht! Orgasmen sind wie Erdbeben. Einige verursachen nur ein leichtes Zittern, angenehmen, aber nicht so eindrucksvoll. Bei anderen fallen die Bilder von den Wänden, dein ganzer Körper wird durch die Mangel gedreht und du vergisst erst mal deinen Namen!

Elizabeth, 30

„Ich habe früher geglaubt, dass ich nie einen Orgasmus erleben werde. Als ich jung war, wurde mir beigebracht, dass Selbstbefriedigung etwas Schmutziges sei und Frauen sich nie selbst befriedigten. Das habe ich jahrelang geglaubt.

Später habe ich den Höhepunkt beim Sex einfach vorgetäuscht, da ich meinte, dass mein Partner das erwartete. Ich wurde schwanger und hatte einen Sohn, noch immer ohne je einen Orgasmus gehabt zu haben.

Erst als ich als alleinerziehende Mutter in meinem eigenen Haus lebte, mit einer gewissen Privatsphäre, wurde ich neugierig und kaufte mein erstes Spielzeug. Es war ein Rabbit Vibrator. Seine Verwendung hat mein Leben wirklich verändert.

Heute weiß ich genau, was mir guttut und was mich erregt, und ich schäme mich nicht mehr über meine Gefühle in Bezug auf meinen Körper, Sex und Selbstbefriedigung.

Hillary, 37

So: Ich komme nur bei der Penetration zum Orgasmus. Ich habe mich immer wie ein Freak gefühlt, weil so viele Handbücher und Leitfäden für Sex betonen, wie die meisten Mädchen ohne Stimulation der Klitoris keinen Orgasmus haben können. Ich halte es für wichtig, hervorzuheben, dass alle Frauen verschieden sind: Es gibt absolut keine Regeln darüber, was funktioniert. Du musst einfach herausfinden, was sich für dich gut anfühlt.

Hannah, 35

„Erstens können nicht alle Frauen beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt kommen. Meiner Meinung nach ist es unbedingt nötig, das bekannt zu machen und Frauen darüber zu informieren, damit sie sich auf das konzentrieren können, was ihnen zum Höhepunkt verhilft: was in vielen Fällen (wenn auch nicht in allen) die Stimulation der Klitoris ist.

Wenn du abgelenkt bist, indem du versuchst sexy zu wirken, deine Cellulite zu verstecken, eine gute Haltung zu bewahren und an schmeichelnde Beleuchtung denkst und du deinem Partner eine gute Technik bieten willst und dazu stöhnst wie ein Pornostar, befindest du dich nicht wirklich im „Hier und Jetzt“, um Lust zu erleben, loszulassen und einen Höhepunkt zu erreichen.“

Rosie, 21

„Für mich sind Orgasmen für guten Sex weniger wichtig als dieses Gefühl der Nähe einem anderen Menschen gegenüber. Ich kann einmal zum Orgasmus kommen oder gar nicht und trotzdem ein wunderbares Erlebnis haben. Aber ich sollte mich wahrscheinlich glücklich wähnen, dass für meinen Partner mein sexuelles Erleben so wichtig ist. Wenn ich „nur einen“ habe, empfindet er es als Enttäuschung! Die andere Seite der Medaille ist manchmal, dass es letztlich ziemlich stressig sein kann, wenn ein Mann wirklich will, dass du beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt kommst, auch wenn er dabei wirklich nur das Beste will.

Für mich ist es einfacher, einen Orgasmus zu haben, wenn kein Druck besteht. In der Vergangenheit hatte ich Partner, die manchmal so darauf bestanden, dass ich komme, dass es ganz schön harte Arbeit sein konnte. Manchmal passiert es einfach nicht – aus welchem Grund auch immer. Meine Fähigkeit einen Höhepunkt zu erreichen, ist einfach von Situation zu Situation unterschiedlich. Und das ist für mich in Ordnung. Es hindert mich nicht daran, Sex zu genießen.

Es hilft auch nicht, dass Frauen oft nicht ermuntert werden, sich selbst zu befriedigen und ihren eigenen Körper zu erkunden, was sie mögen, was sie nicht mögen, was zu ihrer Lust beiträgt und was für sie persönlich nicht funktioniert. Viele dieser Mythen um die weibliche Lust können durchaus schädlich sein.“

Kirsty, 22

„Mein letzter Partner und ich haben schließlich einen Weg für uns entdeckt, den Orgasmus gemeinsam zu erleben, was wirklich fantastisch war. Es törnte ihn immer ziemlich an, wenn ich zum Orgasmus kam, also haben wir gemeinsam masturbiert – und wenn ich dann allmählich zum Höhepunkt kam, dann brachte ihn das zum Höhepunkt. Er war dabei nicht in mir, aber es war dennoch eine gemeinsame Erfahrung.

Meine Höhepunkte hängen entscheidend von einem perfekten Zusammenspiel aller Faktoren ab – und manchmal kann mir ein Orgasmus „abhandenkommen“, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich direkt an der Grenze zum Orgasmus befinde, und dann bewege ich mich vielleicht, oder er bewegt sich, und im Handumdrehen ist er weg!”

Samantha, 21

Ich fand es früher immer unangenehm, offen mit Partnern darüber zu sprechen, was ich mag, aber jetzt habe ich erkannt, dass besserer Sex mit klaren Worten beginnt.

Wie sich meine Orgasmen anfühlen, ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, welche Bereiche stimuliert werden, welcher Zeitpunkt innerhalb des Monats es ist oder ob ich allein bin oder zusammen mit einem Partner. Wenn ich einen richtig großen Orgasmus habe, dann zittern meine Beine, mir fällt es schwer, zu gehen, und ich könnte danach einfach nur umfallen und sofort friedlich einschlafen; es ist, als würde mich eine Welle des Glücks durchströmen.

Für mich lag der Schlüssel zu besserem Sex darin, ein tieferes Verständnis meines eigenen Körpers zu entwickeln. Ich denke, dass es auch eine entscheidende Rolle für das Erreichen eines Orgasmus spielt, dass man selbstbewusst und entspannt ist.

Die besten Orgasmen, die ich hatte, waren solche mit einem Partner und nicht allein. Ich kann allein relativ schnell kommen, wohingegen beim Sex sich die Erregung langsamer aufbaut und man die Lust länger genießen kann. Und einfach nur, diese Lust mit meinem Partner zu teilen, kann es viel intensiver erscheinen lassen, wenn man einen Orgasmus erlebt. Ich liebe den Dialog beim Sex, das Lachen und die verrückten, komischen Sachen, die passieren können; es geht nicht nur um einen Höhepunkt für mich, sondern um das Gesamtpaket.

Der weibliche Orgasmus ist so wichtig. Viele Jahre lang wurden Frauen unterdrückt und erfuhren nicht wirklich etwas über ihren Körper, und es wurde ihnen sogar ein Schuldgefühl vermittelt, wenn sie Sex genossen. Als ich jünger war, wurde mir gesagt, dass Sex etwas Schmutziges ist; dieses Schuldgefühl loszuwerden, das mich früher nach unten gezogen hat, war einfach wunderbar.