Wenn Du gelegentlich Kolumnen oder Blogs liest, die Sextipps geben, wird Dir ein Ratschlag immer wieder begegnen: „Redet miteinander!” Allerdings ist das nicht immer so einfach. Die meisten Menschen haben ihre eigenen Unsicherheiten und Komplexe, und gerade Sex ist ein heikles Thema. Schließlich will niemand schlecht im Bett sein.
Wenn man es richtig macht, ist sexuelle Kommunikation einer der besten Wege, eine starke Bindung zum Partner/zur Partnerin aufzubauen. Es ist etwas Einzigartiges, das nur Ihr beide miteinander teilt. Es ist ein sexy Geheimnis und der Vorteil davon, in einer liebevollen Beziehung zu leben. Auch wenn es Dir unangenehm sein mag: wenn Du jemanden gut genug kennst, um mit ihm Sex zu haben, dann kennst Du ihn auch gut genug, um darüber zu sprechen. Den Körper mit dem Partner/der Partnerin zu teilen, bedeutet auch, die Gedanken miteinander zu teilen.
Viel zu oft geht es in der sexuellen Kommunikation darum, negative Erfahrungen mitzuteilen: „Mir gefällt nicht, wie Du meine Brüste berührst” oder „Heute Abend habe ich keine Lust auf Sex”. Wenn man die sexuelle Kommunikation jedoch zu einem selbstverständlichen Teil der Beziehung macht, kann man diese negativen Aspekte mit Komplimenten ausbalancieren. Sag es Deinem Partner/Deiner Partnerin, wenn er/sie Dich erregt. Wenn Du Dich dabei ertappst, wie Du an eine besonders heiße Zeit mit ihm/ihr zurückdenkst, sag ihm/ihr das ganz offen. Wenn Ihr etwas Neues im Bett ausprobiert habt, frag Deine/n Partner/in, ob es ihm/ihr gefallen hat und teile ihm/ihr mit, wie es Dir dabei gegangen ist. Wenn Du das Können deines Partners/deiner Partnerin regelmäßig und aufrichtig lobst, fühlt er/sie sich weniger angegriffen, wenn Du ihn/sie mal nach einem weniger befriedigenden Erlebnis korrigieren möchtest.
Sexuelle Kommunikation kann auch als lustiges Vorspiel dienen. Wechselt Euch ab und spielt „Lehrer” und „Schüler”. Gib Deinem Partner/Deiner Partnerin praktische Anweisungen, wo und wie Du berührt werden möchtest. Lass ihn/sie üben, seinen/ihren Weg finden, und wenn er/sie Dich so befriedigt hat, wie Du es am liebsten hast, belohnst Du ihn/sie, indem Ihr die Rollen tauscht und Du Unterricht bei ihm/ihr nimmst. Es gibt keinen Grund, warum eine solche erotische Unterrichtsstunde nicht jede Woche oder - wenn es Euch entsprechend begeistert - vielleicht auch jede Nacht stattfinden sollte.
Glaube nicht, dass es bei Kommunikation nur darum geht, miteinander zu reden. Du könntest Deinem Partner/Deiner Partnerin eine erotische Geschichte schreiben, in der Du detailliert beschreibst, was Du machen möchtest (geh nicht gleich zu weit, wenn Ihr Eure Fantasien zum ersten Mal miteinander teilt – warte erst die Reaktion Deines Partners/Deiner Partnerin ab). Oder Du schickst Deinem Partner/Deiner Partnerin eine erotische SMS, in der Du eine pikante Frage stellst und um Antwort bittest. Du könntest auch einen altmodischen Liebesbrief in seine/ihre Tasche schmuggeln, oder Ihr versucht es mit gemeinsamem Cybersex. Selbst wenn Ihr Euch in zwei Räumen des gleichen Hauses aufhaltet, kann diese Distanz es leichter machen, sich zu öffnen. Wer weiß, vielleicht kannst Du Deine Fantasien zur Realität machen, wenn Ihr effektiv genug miteinander kommuniziert.
Denk daran: sexuelle Kommunikation verläuft in beide Richtungen. Du musst Deinem Partner/ Deiner Partnerin genauso zuhören, wie Du ihm/ihr Anweisungen gibst, und ihm/ihr Deine Vorlieben ebenso offen mitteilen, wie Du es auch von ihm/ihr erwartest. Sei ehrlich, wenn es um Deine Bedürfnisse und Wünsche geht. Dann wird es viel einfacher sein, den Sex und die Beziehung zu bekommen, die Du Dir wirklich wünschst.
Sexuelle Kommunikation kann auch als lustiges Vorspiel dienen.