Überraschende Tatsachen, die dein Sexleben auf den Kopf stellen

Was genau passiert mit deinem Körper während du Sex hast und warum? Ist es für beide Partner gleich? Wie können wir dieses Wissen zu unserem Vorteil nutzen?

Was genau passiert mit uns beim Sex?

Das ganze sexuelle Erlebnis wird traditionell als Kreislauf[1] definiert und in vier Phasen unterteilt: Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmusphase und Rückbildungsphase.

Diese Phasen verschmelzen miteinander zu einem zusammenhängenden Prozess und werden von Männern und Frauen unterschiedlich wahrgenommen. In der Regel erreichen Männer zuerst den Höhepunkt, während Frauen bis zu 15 Minuten brauchen, um zum Orgasmus zu kommen. (Aber das ist noch nicht alles)

Die erste Phase: Erregungsphase

Die Erregungsphase tritt kurz nach der ersten Stimulation auf und kann von ein paar Minuten bis hin zu mehreren Stunden andauern. Die Muskelspannung nimmt zu, Herzschlag und Atmung werden schneller. Der Penis des Mannes erigiert, bei Frauen schwellen Klitoris und Schamlippen an, die Vagina wird feucht.

Die zweite Phase: Plateauphase

Diese Veränderungen setzen sich in der Plateauphase fort, was nicht so langweilig ist wie es klingt. Der Penis, die Klitoris und die Muskelspannung verhärten sich noch einmal. Die Hoden ziehen sich zusammen und die Vagina schwillt an und wird dunkler. Atmungsfrequenz, Herzschlag und Muskelspannung nehmen ebenso zu. Der Orgasmus steht kurz bevor.

Die dritte Phase: Orgasmusphase

Der Orgasmus ist der Höhepunkt des Kreislaufs und die kürzeste der vier Phasen. Sie dauert für gewöhnlich nur ein paar Sekunden. Muskelkontraktionen finden statt und sexuelle Spannungen werden freigesetzt. Rhythmische Kontraktionen am Penisschaft verursachen den Samenerguss. Bei der Frau kommt es in einem Intervall von ungefähr 0,8 Sekunden zu rhythmischen Muskelkontraktionen in den Vaginalwänden.

Die vierte Phase: Rückbildungsphase

In der finalen Rückbildungsphase kehrt der Körper zur normalen/ursprünglichen Herz-Kreislauf-Funktion zurück. Dies dauert bei Frauen etwas länger als bei Männern. Frauen können erneut stimuliert werden und so multiple Orgasmen haben, während Männer eine kleine Pause brauchen (Refraktärphase) bevor sie erneut zum Orgasmus gelangen können. Ihr werdet euch entspannt fühlen, wenn auch ein wenig müde.

Ein linearer Verlauf, ein Kreislauf oder beides?

Diese Beschreibung klingt im Vergleich zum kraftvollen Vorgang simpel. Dieses einfache Schema kann oft auftreten, doch meistens ist es etwas komplizierter, gerade für Frauen. Forschungen aus den 1990er Jahren legen zugrunde, dass für Frauen typischer Weise das Verlangen nicht der Grund ist, Sex zu haben. Vielmehr ist es das Ergebnis. Sprich: Viele Frauen spüren zwar vor dem Sex das Verlangen, danach aber wenig bis gar nicht mehr. Sie wollen Sex aus Gründen wie Intimität. Das Verlangen und die Lust kommen erst im Zuge dessen.

Wissen ist Macht

Als Frau das Stadium deines Partners zu erkennen, ermöglicht dir, den Lustgewinn zu steigern. Für Männer ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass die Motive der Partnerin sich von den eigenen unterscheiden können. Ein sinnliches Vorspiel mit sanften Massagen und das ganze langsam angehen zu lassen ermöglicht dir, mit ihr zusammen auf eine Ebene zu gelangen. Achte auf die Reaktionen deiner Partnerin und sie wird bestimmt genau so viel Spaß haben wie du.


[1] www.nhs.uk/Livewell/Goodsex/Pages/Sexualarousalinwomen.aspx